Der Schutz meiner Privatsphäre

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Bildquelle: Pixabay, notnixon

Von all jenen die mir in den letzten Wochen versichern, wie wichtig ihnen der Schutz meiner Privatsphäre sei, glaube ich nicht jedem. Schon gar nicht, wenn sich in der Datenschutzerklärung die Deklaration von Trackern inklusive Facebook-Pixel reiht, die meine persönlichen Aktivitäten und Interessen mittels Cookies zu verfolgen trachten, und alles was ich tun kann darin besteht, dem zuzustimmen oder die Website zu verlassen.

Nicht jeder Fußtritt gegen die Privatshäre ist damit entschuldigt, dass man ihn in der Datenschutzerklärung nennt.

Das alles wird (natürlich) nur gemacht, um die Website für mich benutzerfreundlicher zu gestalten. Aha?!?!? – Ich dachte, die tun das, um Geld damit zu machen. Und warum sind dann so viele Websites, deren Inhaber vorgeben es sein zu wollen, keineswegs benutzerfreundlich (schlechte Kontraste, lange Ladezeiten, Modalfenster, schlechte Benutzerführung, schlechte Inhaltsaufbereitung oder gar Fehlen wichtiger Informationen)?

Die einzigen Cookies die das Nutzererlebnis verbessern sind Funktions- und Einstellungscookies. Das sind solche, die tatsächlich zur Website gehören, und sich beispielsweise Präferenzen von Besuchern merken können – Spracheinstellungen, bevorzugte Themen oder ähnliches.

Bei Statistik Cookies muss man immerhin schon mit einer Einbuße der Performance rechnen, da in den meisten Fällen eine Verbindung zu einem anderen Server hergestellt wird, und Skripte von dort geladen. Die Auseinandersetzung mit den Bewegungen der Benutzer auf der Website könnte potentiell auch dazu genutzt werden, das Angebot besser an die Bedürfnissen anzupassen. – Nur wer von den Trackenden macht das dann auch tatsächlich? – Abgesehen davon halte ich die Daten die man in der Google Search Console bekommt, dafür mindestens genauso gut geeignet.

Was es für ein besseres Nutzererlebnis nicht braucht, sind trackende Drittanbietercookies. Allerdings mag berücksichtigt sein, dass manche Magazine oder Blogs mit Werbung und Erfolgsquoten erhöhenden Trackern die Kosten für ihre Auftritte decken. Wer an sein Surfverhalten angepasste Werbeeinblendungen für eine Verbesserung hält, mag auch hierin eine positive Steigerung seines Nutzererlebnisses erkennen.

Der Unterschied zur Prä-DSGVO-Ära besteht bei vielen Anbietern einzig darin, dass sie ihre verfolgenden Maßnahmen nun deklarieren, und nicht etwa darin, dass sie ihr Vorgehen zum besseren Schutz der Privatsphäre anpassen. Die Pflicht Tracking oder Drittanbietercookies nur noch per OptIn zuzulassen, scheint unumgänglich zu sein, um den Effekt zu erzielen, der ja eigentlich gewollt war.

Lieber wäre mir ja schon, meine Privatsphäre würde tatsächlich geschützt anstatt mir zu erklären, wer / was mich alles verfolgt (so dass ich nach wie pro-aktiv blockieren muss, was nicht zur eigentlichen Website gehört), oder mich mit weiteren Ideen zu konfrontieren, was sie mit meinen Daten (Bildern zum Beispiel) noch alles anstellen wollen. Socialmedia und kommerzielle Interessen sind m.E. nicht zu vereinbaren. Social wäre allenfalls, wenn am Ende alle was davon haben, und nicht nur ein paar wenige.

Mäßig glaubwürdig finde ich Aussagen wie „Wir nehmen die DSGVO zum Anlass, Ihnen mehr Transparenz zu bieten“. Dass sie dazu nun verpflichtet sind, hat natürlich nichts damit zu tun.

Interessant finde ich auch, wie viele Newsletterabonnements erneut zu bestätigen ich gebeten werde, an deren Erhalt oder gar Bestellung ich mich nicht erinnere (netter Versuch). Nebenbei: Achtung vor Phishing. Die DSGVO verlockt offenbar manche dazu, sich Genehmigungen zur Verarbeitung von Daten aller die sie per E-Mail erreichen können einzuholen.

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